Fragmente von #Weiterbildung digital. Forschungsperspektiven – Veranstaltung in Zürich

Fragmente von #Weiterbildung digital. Forschungsperspektiven – Veranstaltung in Zürich

Am 25.1.2018 veranstalteten SVEB, PHZH und PH FHNW eine sehr interessante Tagung, die das Spannungsfeld Digitalisierung in der Bildung beleuchtete. Ein ganzer Tag voll spannender Einblicke in Themen wie das Zusammenspiel zwischen Digitalisierung und menschlicher Arbeit, die digitalisierte Weiterbildung sowie die Erhebung von medienpädagogischen Kompetenzen. Ergänzt wurden die Vorträge durch Podiumsdiskussionen, Workshops und inspirierende Pausengespräche.

Hier einige aufgeschnappte Zitate, um die Inhalte an der «#Weiterbildung digital. Forschungsperspektiven» Revue passieren zu lassen:

„Wer zertifiziert mein Wissen in 20 Jahren?“ – Lernen findet zunehmend ausserhalb der Schule statt: im Betrieb oder über das soziale Umfeld. Mikrothemen werden erst erlernt, wenn der Bedarf da ist. Doch wer zertifiziert die Qualifikation der Wissenden, wenn sie ihre Kenntnisse aus so unterschiedlichsten Quellen beziehen?

«Lernen als vorbereitende Tätigkeit wird durch die Ubiquität des Wissens im Internet in Frage gestellt.»

«(Digitale) Lernräume müssen erfahrbar gemacht werden». Digitale Angebote zu unserer privaten Belustigung sind darauf ausgerichtet, ein Erlebnis in einem mentalen Raum zu schaffen. Kann sich das digitale Bildungswesen möglicherweise ein oder zwei Scheiben User Experience Design von der Kommunikationsindustrie abschneiden?

 

Workshop an der Tagung: ‚ICT im Berufsschulunterricht‘ von SGAB und EHB

Am 7. November veranstalteten die Schweizerische Gesellschaft für angewandte Berufsbildungsforschung (SGAB) und das Eidgenössische Hochschulinstitut für Berufsbildung (EHB) eine Tagung zu spannenden Themen:

  • der Einsatz von Informations- und Kommunikationstechnologien im Berufsschulunterricht
  • die damit verbundenen didaktischen Herausforderungen
  • welches sind die ICT-Kenntnisse, die die Berufswelt 4.0 erfordert?
  • wie bereitet die Berufsbildung diese vor?

Wir haben uns gefreut, den Workshop ‚Implementationsmodelle für die digitale Bildung‘ auszurichten und danken den Teilnehmer für den regen Austausch.

Die Veranstaltung fand in Zollikofen/BE statt. Hier geht’s zum Rückblick auf die Veranstaltung.

Meine (kleine) Welt durch die Brille meines Softwarelieferanten

Meine (kleine) Welt durch die Brille meines Softwarelieferanten

Haben Sie Ihre Informationsrecherche im Internet schon einmal mit einer anderen Suchmaschine als Google begonnen? Kaum jemand tut das, doch gerne regen wir dazu an. Mit Bing & Co. werden Sie feststellen, dass die Informationen auf eine ‘andere’ Art präsentiert werden. Da die Zeit drängt, werden Sie normalerweise zu Ihrer gewohnten Suchmaschine zurückkehren und keinen Gedanken an neue Möglichkeiten zulassen.

Jeder digitale Dienstleister schafft durch seine kreierte User Experience eine abgeschottete Umgebung, die es dem Nutzer schwermacht, auf ein anderes Programm zu wechseln. So steckt man als Serviceunternehmen im Internet sein Terrain ab.

Natürlich wird dabei die Benutzerfreundlichkeit grossgeschrieben. Neben den Positionen und Farben der Links oder Buttons, geht es auch um vorrangige Informationsfilterung. Dafür muss man den Benutzer möglichst gut kennen (so wie bei der digitalen Werbung). Es entsteht ein Trichter. Die Wahrnehmung des Nutzers wird begrenzt – und wir Anwender begeben uns freiwillig in diesen Ausschnitt des Gesamtbildes. Bald ist vergessen, dass es noch andere Werkzeuge zur Informationsbeschaffung und Präsentation gibt. Schliesslich werden wir ja durch immer einfachere und schnellere Bedienung des Bekannten belohnt.

Sollten Anwender also auch lernen, dass sie durch diese Gewohnheiten ihr Spektrum an Lösungsmöglichkeiten für ihre Probleme einschränken? Sollten Sie nicht lieber das Gesamtbild und damit alle Möglichkeiten erfassen, mit denen sie ihre Aufgabe lösen können?

Ja und ja, unbedingt. Wir leben in einer Welt, in der wir Wissen nicht mehr auswendig bereithalten müssen., s Wir müssen lernen wie man Wissen findet, bewertet, kontextualisiert und weitergibt. Dafür werden unterschiedlichste Tools zum Wissensaustausch, zur Präsentation, zur Arbeit mit Bild, Ton und Video benötigt. In so einem intellektuellen Prozess darf das Werkzeug nicht das Ergebnis bestimmen. Wann haben sie das letzte Mal eine Nicht-Powerpoint Präsentation gesehen oder ohne Google Informationen gesucht?

Es macht also Sinn, die Evaluation des jeweils passendsten Tools als eine Art ‘digitale Methodenkompetenz’ zu begreifen. So können sich die digitalisierten Lernenden die Voraussetzungen für die professionelle Wahl ihrer Werkzeuge schaffen. Es geht nicht zuerst um deren Bedienung, sondern um deren Beurteilung. Damit soll das Bewusstsein, dass man sich noch stärker, auf subtile Weise, auf omnipräsente digitale Dienstleister einlässt, geschärft werden.

 

Denkanstösse zum Thema:

Globale Technologiekonzerne wie Google wittern das grosse Geschäft.  Artikel ‘Die Schonzeit an unseren Schulen ist vorbei’ NZZaS vom 10.6.2017

Grosse IT-Konzerne sind in Listen der besten Apps für den Schulbetrieb öfters vertreten. Quelle: Centre for Learning and Performance Technologies (C4LPT)

Bericht vom UX Camp in Zürich

Bericht vom UX Camp in Zürich

Gestern Samstag sind wir ganz besonders früh aufgestanden, um eines der zentralen Themen von Happy Students am UXCamp Switzerland 2017 zu präsentieren: «Draft a UX framework for post-obligatory digital education that creates high learning value.»

Danke an die zahlreichen Teilnehmer in dieser Diskussionsrunde! Sollten Lehrpersonen auch UXler sein? Oder, abgeschwächt, sollen Dozenten sie sich als Moderator und ‘Facilitator’ für individuelle Learning Journeys verstehen? Die, je nachdem, digitale und, analoge Instrumente einsetzen? Oder ist der Lehrmittelverlag zuständig?

Hier der Fragenkatalog, der die lebhafte Diskussion angestossen hat:

questions2

UX steht für User Experience, die Nutzererfahrung in der digitalen Welt. Happy Students glaubt ja, dass ein positives Nutzererlebnis den Lernerfolg fördert. Der Gastgeber ZHdK liefert diese Definition:

„Fokus des UXCamp ist User Experience Design. Erfahrene UX’er und Novizen referieren und diskutieren über Customer Experience, Design Sprints, Strategie, Informationsarchitektur, Interaction Design, Prototyping, Usability, Visuelle Gestaltung oder Frontend- und UI-Entwicklung. Ein Blick über den Tellerrand zu Themen wie Produktdesign, Programmierung oder Marketing in Bezug auf UX ist ebenfalls willkommen.“

Ein paar weitere Highlights:

Das Skelett im Bio-Zimmer ist mit Augmented Reality passé (Gruss an Hugo in der Bezirksschule Mutschellen):

Der ‘Katechismus’ der Dinge, die wir nicht tun können. Die liegende oder die aufsteigende Linie?

Catechism of things - Happy Students

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