Tool-Tipp: CmapTools — Der Klassiker des Concept Mappings

Tool-Tipp: CmapTools — Der Klassiker des Concept Mappings

Wofür

Ein schlankes, schnelles Tool, um Stichwörter, Begriffe und Assoziationen festzuhalten, zu gruppieren und dabei grössere Themenfelder als auch einzelne Querverbindungen zu identifizieren. Daraus entstehen sogenannte “concept maps”, die je nach Aufwand und Inhalt die Form kleiner Strukturskizzen annehmen können bis hin zu komplexen Wissenskarten mit Bildern, Videos und Dateien inkl. Verlinkungen zu weiteren Wissenskarten.

Anwendungsbeispiele

Neben der Verwendung als Brainstorming-Tool direkt im Unterricht zum gemeinsamen Sammeln und Gruppieren von Ideen, können Schülerinnen und Schüler CmapTools alleine z.B. sehr gut zum Strukturieren von Argumentationen, etwa für Referate oder Hausarbeiten einsetzen. Auch, um sich grössere Zusammenhänge von thematischen Debatten und Diskursen, wichtigen Personen und historischen Ereignissen zu veranschaulichen — etwa bei der Vorbereitung auf Prüfungen — eignet sich das Programm.

Kleine Strukturskizzen sind mit CmapTools schnell erstellt.

Aufwand

Der Einstieg ins Tool verläuft mühelos. Kleinere Strukturskizzen sind flott erstellt, gesammelte Ideen lassen sich einfach gruppieren und weiter bearbeiten. Aufwendig gestaltete Knowledge Maps, in denen z.B. auch Bilder, Dateien und Links eingebaut und unterschiedliche Farbcodierungen der Konzepte genutzt werden sollen, brauchen zwar etwas mehr Übung, lohnen sich aber aufgrund des hohen Lerneffekts.

Weiteres

Durch ein Update im letzten Herbst (v6.04) wurde CmapTools für macOS Catalina fit gemacht. Für Windows und Linux gibt es jeweils separate Versionen. Und auch für das iPad gibt es eine eigene, ebenfalls kostenlose App, die über den Apple Store heruntergeladen werden kann.

Rating

3 von 5 Punkten: Für das schnelle, unkomplizierte Brainstorming und fürs Gruppieren von Konzepten und Ideen sowie das Herausarbeiten von Strukturen bietet CmapTools eigentlich alles, was es braucht. Das minimalistisch daherkommende Design und die intuitive, simple Bedienung helfen, sich dabei auf das Wesentliche konzentrieren zu können: die (Lern-)Inhalte. In der heutigen Flut aufwendig und modern gestalteter, kommerzieller Notizen-, Mindmapping- und Whiteboard-Apps, sticht CmapTools mit seinem etwas altbackenen Erscheinungsbild ja sogar angenehm hervor.

Ähnliche Tools

Vergleichbare Funktionen wie CmapTools bietet die App Scapple von Literature & Latte. Die britische Softwareschmiede ist zwar eher für das Schreibprogramm Scrivener bekannt, das sich unter Autorinnen und Autoren weltweit grosser Beliebtheit erfreut, aber wer ein schlankes und flexibles Tool für Konzept-Notizen und zur Strukturierung von Ideen (und Texten) sucht, für den lohnt sich ein Blick auf Scapple. Im Gegensatz zu CmapTools, ist Scapple allerdings nur in der Testversion kostenlos.

Wiederholen, wiederholen, wiederholen…?

Mehrmaliges, gezieltes Abfragen des gleichen Stoffs ruft bei Lernenden meist nicht gerade Begeisterungsstürme hervor. Doch wer dem eigenen Vergessen effektiv entgegenwirken möchte und nachhaltigen Erfolg beim Lernen erreichen will, tut gut daran — so sagt uns die Lern- und Gedächtnisforschung —, genau das zu tun. Zum Glück bieten moderne Apps und Learning Management Systeme (LMS) zahlreiche Möglichkeiten, um neuen Schwung und etwas Abwechslung ins Wiederholen zu bringen.

Zu meiner Schulzeit — und das ist, ehrlich gesagt, schon eine ganze Weile her — liess das gefürchtete Wort “Ex” (von lat. Extemporale, wie ich erst viel später begriffen habe) aus dem Munde des Lehrers oder der Lehrerin zu Beginn einer Unterrichtsstunde kommend, stets ein grosses Raunen durchs Klassenzimmer gehen. Unangekündigt und benotet, führte mir diese Form der schriftlichen Abfrage ein ums andere Mal schmerzlich vor Augen, wie schnell ich doch den erst vor wenigen Tagen gehörten — und sorgfältig ins eigene Schulheft niedergeschriebenen — Lernstoff wieder vergessen hatte. Zugleich aber konnte ich mich bestens an jedes einzelne Ergebnis aller Partien des Bundesliga-Spieltages vom vergangenen Wochenende erinnern!

Eine Frage der Relevanz? Ja, auch, sagt Raluca C in ihrem Blog-Beitrag “Overcoming the forgetting curve in training courses” (auf Englisch). Tatsächlich ist die persönliche Bedeutung, die Lernende dem jeweiligen Inhalt beimessen, ein wichtiger Faktor, der das Vergessen von kürzlich erworbenen Lerninhalten vermindern, oder eben begünstigen kann. Weitere Gründe in diesem Zusammenhang sind u.a. die Komplexität des Stoffs, die von der Lehrperson angewandten Methoden und nicht zuletzt ausreichend Schlaf.

Aber, so Raluca C, es gibt eine äusserst wirksame Methode, die recht steil verlaufende individuelle Vergessenskurve, die der deutsche Psychologe und Gedächtnisforscher Hermann Ebbinghaus schon 1885 experimentell beschrieben hat, positiv zu beeinflussen: gezieltes Wiederholen des Lernstoffs.

Wissenschaftliche Studien zeigen dies in aller Deutlichkeit. Bereits nach einem Tag haben Lernende etwa 75% (!) dessen, was ihnen im Unterricht gesagt wurde schon wieder vergessen. Werden sie jedoch aufgefordert, die Lerninhalte direkt nach dem Unterricht zu wiederholen — und dann nochmal in den darauffolgenden Tagen —, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass sie diesen Stoff auch längerfristig behalten können, immens.

Raluca C, die vor allem im Bereich Corporate Learning & Training aktiv ist, verweist an dieser Stelle auf die zahlreichen Möglichkeiten, die uns die heutigen digitalen Lerntools bieten. Quizze, Multiple-Choice-Tests, Gamification-Funktionen und dergleichen, die moderne Learning Management Systeme (LMS) wie NEO und MATRIX von Cypher Learning standardmässig mitbringen, können Lernende auf effektive Weise zum Wiederholen von Unterrichtsinhalten motivieren — und das durch den einfachen mobilen Zugang auch vollkommen ortsunabhängig. Es muss eben nicht immer die klassische Stegreifaufgabe sein!

Und für alle, die trotz der zahlreichen Vorteile digitaler Tools und Apps, einfach nicht auf Stift und Papier verzichten wollen, gibt es ja immer noch die bewährte „Wiederholungsmappe“. Damit habe ich während meines Studiums selbst sehr erfolgreich auf Prüfungen gelernt — und das wiederum ist noch gar nicht sooo lange her…

NEO und MATRIX vs Moodle, ILIAS, OpenOLAT & Co

NEO und MATRIX vs Moodle, ILIAS, OpenOLAT & Co

Wie neue Learning Management Systeme (LMS) die „alten Schwergewichte“ herausfordern — und ganz schön ins Straucheln bringen

Nach der Ankündigung im letzten Blog-Beitrag wollten viele unserer Kundinnen und Kunden wissen, weshalb wir uns bei Happy Students dieses Jahr von Moodle als bisherigem LMS der Wahl endgültig verabschiedet haben und stattdessen nun die aus den USA stammenden Software-Pakete der Firma Cypher Learning — NEO und MATRIX — vermarkten.

In Anlehnung an einen bislang nur auf Englisch vorliegenden Vergleichsartikel zu den wichtigsten Features von NEO und Moodle, möchten wir deshalb gerne einige der Faktoren und Funktionen erläutern, die uns zu diesem Schritt bewogen haben.

Als zertifizierte Reseller in der Schweiz sind wir natürlich von der Überlegenheit von NEO und MATRIX über etablierte Systeme, darunter auch Moodle, fest überzeugt. Wir hoffen, in den folgenden Abschnitten Interessierten einen hilfreichen Überblick geben zu können, welche Überlegungen bei der Wahl für oder gegen ein bestimmtes LMS eine Rolle spielen sollten.

Kosten, Sicherheit und die Lernkurve der Lehrenden: was es bei der Implementierung eines LMS zu bedenken gilt

Anzahl der Neu-Installationen von Moodle in Nordamerika von 2003 bis 2017.
Quelle: https://www.neolms.com/info/neo_vs_moodle.

Zunächst kann man feststellen, dass die Anzahl der Installationen von Moodle insgesamt deutlich zurückgeht — und das nicht nur in den USA, wie die oben stehende Grafik zeigt, sondern weltweit. Diese statistische Beobachtung allein sollte uns freilich nicht zur voreiligen Abwertung einer durchaus leistungsfähigen Software-Plattform bewegen. Es sind die möglichen Erklärungen für diesen wohl unaufhaltsamen Trend, die nahelegen, dass sich Moodle als Open Source-LMS gegenüber der kommerziellen Konkurrenz auf lange Sicht nicht behaupten wird können.

Warum also wenden sich Bildungseinrichtungen von Moodle ab?

In vielen Bereichen von Unternehmen — aber auch für Privatpersonen — haben sich Cloud-basierte Software-Lösungen längst bewährt, man denke etwa an Office 365, mit dem Microsoft ein weltweit bekanntes Produkt erfolgreich in die Cloud überführt hat. Im Gegensatz zu selbst gehosteten Paketen, bietet die Cloud einige wichtige Vorteile, v.a. in Bezug auf die Kosten, die Sicherheit und die Instandhaltung. Cloud-Software ist quasi immer auf dem neuesten Stand, da das Produkt im Hintergrund stetig weiterentwickelt wird – und auch zukünftige Anforderungen sind mit grosser Wahrscheinlichkeit einfacher umsetzbar. Die unregelmässig und oftmals überraschend notwendig werdenden Investitionen in Server, Speichermedien und Hardware-Reparaturen entfallen bei einem Cloud-Software-Abonnement, das stattdessen transparente und über einen längeren Zeitraum planbare Kosten mit sich bringt. Die Sicherung der Daten vor Verlust oder z.B. Hacker-Angriffen und die Einhaltung der Datenschutzrichtlinien unterliegen zudem der Verantwortung des jeweiligen Anbieters, sodass dem Käufer hier keine Folgekosten für die stets erforderlichen Backups und Aktualisierungen von Antiviren-Software etc. entstehen.

Darüber hinaus kann sich der Implementierungsprozess von Open Source-Systemen wie Moodle, ILIAS oder OpenOLAT als äusserst Zeit- und Ressourcen-intensiv herausstellen. Zwar mag die anfängliche Installation recht schnell über die Bühne gehen, die weiteren Anpassungen an die Bedürfnisse der Schule können sich jedoch über mehrere Monate oder in einigen Fällen sogar Jahre hinziehen. Oftmals sind kostspielige interne Weiterbildungen nötig, um die Lehrenden mit der doch recht sperrigen Benutzeroberfläche und dem wenig intuitiven Handling vertraut zu machen und die Plattform effektiv in die Gestaltung des eigenen Unterrichts einbinden zu können. Zudem muss in irgendeiner Form der Anschluss an die Entwickler-Community gewährleistet werden, um die fortlaufende Qualität der Software-Komponenten sicherzustellen.

Moderne, intuitive Benutzeroberfläche, tolle Lern-Tools und ausgebaute Kommunikations-Funktionen: NEO und MATRIX überzeugen mit zeitgemässem Auftritt

Was es zum Lernen heutzutage braucht? Neben Kaffee und Schokolade vor allem mobilen und flexiblen Zugang zur Lernumgebung und den Inhalten.

Die Dashboards von NEO und MATRIX bieten der Nutzerin bzw. dem Nutzer alles, was er oder sie von einer modernen Software-Umgebung erwartet: eine zeitgemässe, voll mobiltaugliche grafische Aufmachung, intuitive Navigationsmenüs, eine übersichtliche und schnell zu verstehende Aufteilung der einzelnen Bereiche, leichte und flexible Anpassungsmöglichkeiten an die eigenen Bedürfnisse und zahlreiche Tools und Erweiterungen. Interaktion und Benutzeroberfläche entsprechen dem Stil, den erfolgreiche und oft genutzte digitale Anwendungen geprägt haben. Bisweilen textlastig, konfus und klobig kommen dagegen viele auf älteren LMS-Systemen erstellte Seiten daher, was nicht gerade inspirierend auf die Lernenden wirkt. NEO und MATRIX überzeugen mit Instrumenten für Gamification, Video-Verwendung, Gruppenarbeiten und interaktiven Frage-/Antwortvorlagen.

Wer es einmal ausprobiert, merkt sofort: es macht einfach viel mehr Spass, sich im NEO- oder MATRIX-LMS zu bewegen — egal, ob in lernender oder lehrender Funktion.

Schülerinnen und Schüler können mithilfe der verfügbaren Apps für iOS, Android und Windows mit dem Smartphone oder Tablet von überall auf die Inhalte zugreifen, welche sich perfekt der jeweiligen Display-Grösse anpassen. Anhand der Fortschritts-Icons sehen sie sofort, bei welchem Kurs oder in welcher Unterrichtseinheit sie gut vorankommen, oder wo es ggf. noch etwas zu tun gibt.

Lehrkräfte können in NEO und MATRIX auf eine Vielzahl hilfreicher und nützlicher Funktionen zugreifen. Mit dem durchdachten Layout für die Erstellung neuer Kurse ist es ein Leichtes, diese an den eigenen Unterrichtsstil anzupassen. Ob der Fokus eher auf klassischem Frontalunterricht liegt, moderne Blended- oder Micro Learning-Konzepte verwendet werden sollen, oder das Selbstlernen im jeweils eigenen Tempo im Vordergrund steht — mit NEO oder MATRIX alles kein Problem. Die entsprechenden Lernmaterialien und die Rahmenbedingungen können zügig organisiert und an die Teilnehmenden kommuniziert werden. Auch die zu bearbeitenden Aufgaben, die ich als Lehrperson für meine Schülerinnen und Schüler auswählen kann, sind in NEO und MATRIX äusserst vielfältig und beinhalten z.B. Quizze, Essays, Debatten oder Umfragen. Insgesamt 12 verschiedene Arten sind derzeit verfügbar — und damit deutlich mehr als in Moodle. Für Dozenten, Gruppen und Lernende stehen zudem ein integriertes Messaging-Tool mit Email-Anbindung, automatische Übersetzungsfunktion und ein Team-Feature bereit.

Was die jeweilige Schule, Universität oder Weiterbildungseinrichtung als Ganzes anbelangt, überzeugen NEO und MATRIX ebenfalls, denn auf einfache Weise lassen sich Farbschema, Schriftarten, Logo, Terminologie usw. an das eigene Branding anpassen.

Features, Funktionen und Flexibilität: mit LMS von Happy Students auf der Überholspur moderner Wissensvermittlung

Wer Wert auf moderne Ästhetik, intuitive Benutzeroberfläche, grosse Anpassungsfähigkeit, mobilen Zugang und zahlreiche Tools zur effektiven digitalen Anreicherung des Unterrichts legt, kommt einfach nicht an der professionellen Plattform des Anbieters Cypher Learning vorbei. NEO — wie auch die Schwester-Software MATRIX aus gleichem Hause — hat längst Millionen begeisterter Anwenderinnen und Anwender gefunden.

Die Cloud-basierten Lösungen NEO und MATRIX bieten eine ganze Reihe von Features, die Schulen für die Herausforderungen der Digitalisierung im Bildungswesen bestens wappnen, darunter z.B.:

  • zeitgemässe, grafische und intuitive Benutzeroberflächen für Lernende, Lehrende, Admins und Eltern
  • zahlreiche Möglichkeiten, um das Erscheinungsbild der Plattform an den Auftritt und den Lehrstil der eigenen Institution anzupassen
  • Automatische Übersetzungsfunktion für Nachrichten und Beiträge in Foren
  • Zahlreiche Tools für modernste Wissensvermittlung und effektive Organisation von Kursen und einzelnen Unterrichtseinheiten, etwa personalisierte Aufgabenstellungen, Micro-Learning, Inhaltssynchronisation, Absenzenkontrolle, Sitzpläne, terminierte Berichte etc.

Uns hat die Leistungsfähigkeit von NEO und MATRIX überzeugt, kennen wir doch einige der grossen Schwächen der älteren Produkte aus der eigenen Praxis. Und als zuverlässiger und erfahrener Partner im Bereich der Digitalisierung von Bildung wollen wir unsere Kundinnen und Kunden schliesslich bestmöglich in der Erreichung ihrer Digitalisierungsziele unterstützen und ihnen durch den Einsatz modernster Software-Lösungen einen Vorsprung in der Wissensvermittlung verschaffen.

Lernen in physischen und virtuellen Räumen

Lernen in physischen und virtuellen Räumen

Auf der Tagung des neuen Think Tanks TRANSIT, über die wir im letzten Blog-Beitrag berichtet haben, wurden verschiedene Zukunftsszenarien der Weiterbildung entworfen und in einzelnen Arbeitsgruppen diskutiert. In einem dieser Workshops spielten “Lern- und Erfahrungsräume” die zentrale Rolle. Was damit genau gemeint ist und welche Chancen und Herausforderungen diesbezüglich sowohl auf die Lernenden als auch auf die Lehrenden zukommen können, darüber haben wir uns von Happy Students hier ein paar Gedanken gemacht.

Früh morgens in der Bahn auf dem Weg zur Arbeit, in den Bluetooth-Kopfhörern ertönt die neueste Ausgabe des Podcasts über die aktuellen Entwicklungen und Trends der Branche, in der man tätig ist. Manchmal lauscht man vielleicht auch einfach der spannenden Geschichte eines Audio-Lernkrimis, der natürlich exakt auf das eigene Sprachniveau zugeschnitten ist. In der Mittagspause im Büro füllt man dann vielleicht sogar noch ein paar der Lückentexte im entsprechenden Begleitübungsbuch — dauert ja auch nur ein paar Minuten und bringt ein bisschen Abwechslung für den Geist und auf den Schreibtisch. Am späten Abend auf dem Sofa, die Kinder sind längst ins Bett gebracht, die Augen noch nicht zu schwer, klappt man das Notebook auf, öffnet die Plattform von LinkedIn-Learning oder Udemy und startet den Kurs zur digitalen Bildbearbeitung genau dort, wo man das letzte Mal aufgehört hatte. Und zum Bearbeiten der Studienhefte für den zertifizierten Fernlehrgang zur Social Media Managerin oder zum Ernährungsberater — wovon man sich berufliches Fortkommen oder die Selbstständigkeit erhofft — setzt man sich am Wochenende gerne für zwei Stunden in das gemütliche Café um die Ecke. Der cremige Cappuccino dort schmeckt schliesslich um Welten besser als das koffeinhaltige Getränk, das man zuhause hinbekommen hätte…

Erkennen Sie sich ein Stück weit wieder? Wenn Bildungs-Expertinnen über die “Entgrenzung” von Lernräumen reden, dann meinen sie unter anderem genau das: Lernen findet längst nicht mehr nur in Klassen- und Kursräumen in Schulen und Weiterbildungsinstituten statt, sondern ist — und da waren sich alle TeilnehmerInnen des Workshops über “Lern- und Erfahrungsräume” auf der ersten TRANSIT-Tagung in Zürich einig — zunehmend örtlich und zeitlich unabhängig. Oder anders, und aus Sicht der lernenden Person ausgedrückt: „Ich lerne wann und wo ich will!“

Eine moderne Lernumgebung muss deshalb der steigenden Mobilität und Flexibilität der Lebenswelt des lernenden Individuums gerecht werden, zugleich aber die Möglichkeit zur ständigen Kommunikation und Vernetzung sowohl mit anderen (Mit-)Lernenden als auch mit der entsprechenden Lehrperson bieten. Und gerade deshalb, so wurde es auch auf den Folien des Workshops festgehalten, gewinnen virtuelle Lern- und Erfahrungsräume immer weiter an Bedeutung.

Augmented Reality und Wearables, MOOCs und Virtual Classrooms, Blended-Learning-/Online-Einheiten, Soziale Netzwerke sowie Erklärfilme und Videos — all das, und man könnte die Liste problemlos fortsetzen, ermöglicht oder erweitert solche Formen des individuell angepassten, selbstbestimmten Lernens. Zugleich bringen letztere aber für die Beteiligten, d.h. Lernende und Lehrende, Schulen und Bildungseinrichtungen etc., gewisse Herausforderungen mit sich. Einige der möglichen Schwierigkeiten bei der Integration digitaler Lernplattformen werden in mehreren aktuellen Studien und Fachpublikationen sehr genau beschrieben (siehe bspw. Imboden 2017) und beschäftigen uns als Anbieter eines Learning Management Systems (LMS) natürlich besonders. Um das erstmalige Betreten virtueller Lern- und Erfahrungsräume möglichst reibungslos und professionell zu gestalten, führen wir neben der eigentlichen Implementation deshalb auch die entsprechenden Schulungen gleich mit durch.

Die wachsende Digitalisierung des Lernens ist jedoch nur eine Dimension der Zukunft (und Gegenwart) der Weiterbildung. “Orte und ihre Materialität bleiben für Lernen wesentlich,” so hielt es der Leiter des Workshops, Herr Prof. Dr. Erik Haberzeth von der Pädagogischen Hochschule Zürich (PHZH), in seinen PowerPoint-Folien fest, denn als menschliche Wesen seien wir ja schliesslich “durch unsere Körper und damit unsere Sinnlichkeit immer konkret räumlich und sozial gebunden.” Und so bleiben trotz der eingangs erwähnten “Entgrenzung” — man denke an den Zug, das Büro, das heimische Sofa und das Café an der Strassenecke — Fragen der optimalen und funktionalen Gestaltung von konkreten Lernräumen auch künftig zentral.

„Das hier ist eine Erweiterung vom Schulzimmer.“
Selbstbewusst loten die Angehörigen dieser Schule in Zürich die Möglichkeiten alternativer Lernräume aus, indem sie ihren Schulgarten kurzerhand in ein Urban Gardening Projekt umgewandelt haben. So sollen grosse Themen wie Naturschutz, Welternährung oder Biodiversität erfahr- und greifbar(er) gemacht werden.

Inhalte und der Ort, an dem sie gelernt und sich angeeignet werden, sind oftmals eng miteinander gekoppelt und so gilt es nicht nur lernfördernd zu bauen und einzurichten, sondern auch über sogenannte “alternative” Lernräume nachzudenken. Auf einen ganz besonders “alternativen” Lernraum wurden wir kürzlich durch den Newsletter der Akademie für Erwachsenenbildung Schweiz (aeB) aufmerksam gemacht. Unter dem Motto des “erlebnisorientierten Lernens in der Natur” können einige der von ihr angebotenen Module im Sommer 2019 in der Mongolei absolviert werden. Pferde, weite Steppen, Jurten-Camps und Nomaden — das wäre auf jeden Fall ein interessanter Input für die kurzweilige Schreib- und Zeichenübung gewesen, zu der man als TeilnehmerIn auf der TRANSIT-Tagung gleich zu Beginn des Workshops zu den Lern- und Erfahrungsräumen aufgefordert wurde: “Eine solche Lernumgebung wünsche ich mir…”

Text: Roger Hubmann und Alexander Blechschmidt von Happy Students.

Von „Lernräumen“ und „Wissenswelten“ — die erste TRANSIT-Tagung in Zürich

Von „Lernräumen“ und „Wissenswelten“ — die erste TRANSIT-Tagung in Zürich

Im Januar 2019 lud der neue Think Tank des Schweizerischen Verbands für Weiterbildung (SVEB) zahlreiche ExpertInnen und die interessierte Öffentlichkeit dazu ein, gemeinsam über die Zukunft der Weiterbildung nachzudenken und diese mitzugestalten. Wir von Happy Students waren natürlich dabei und berichten über wichtige Trends und Entwicklungen.

TRANSIT, der Think Tank für Erwachsenenbildung ist ein erst kürzlich ins Leben gerufenes Projekt des SVEB und wird durch das Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation unterstützt. Wie dem offiziellen Manifesto entnommen werden kann, versteht sich TRANSIT als Plattform für den Dialog über aktuelle Trends und Entwicklungen im Bildungs- und Weiterbildungssektor. Zwar richten sich die Veranstaltungen des interdisziplinären Think Tanks primär an Fachleute und PraktikerInnen, stehen aber auch allen offen, die sich in irgendeiner Form mit den entsprechenden Themen auseinandersetzen möchten oder sogar müssen. Und so war die erste Tagung von TRANSIT, die am 16. Januar 2019 in Zürich erfolgreich abgehalten wurde, mit etwa 100 Personen äusserst gut besucht.

Ort der ersten TRANSIT-Tagung: das Impact Hub Zürich Kraftwerk.
Foto: Udo Sollberger (fotofabrik.ch)

Unter der Leitung von ExpertInnen des SVEB und der Pädagogischen Hochschule Zürich (PHZH) entwarfen die TeilnehmerInnen in kleinen Arbeitsgruppen verschiedene Szenarien über die Zukunft der Weiterbildung anhand dreier übergeordneter Workshop-Themen:

▪    Kreative Zugänge zu Wissen

▪    Lern- und Erfahrungsräume

▪    Multiple Wissensquellen

Die Ergebnisse der intensiven Diskussionen wurden in den jeweiligen Themengruppen vorgestellt und anschliessend im Plenum — auch visuell sehr ansprechend — kondensiert und reflektiert. Einige der dabei aufgeworfenen Fragen brachten nicht nur interessante Meinungen und Denkanstösse unter den Anwesenden hervor, sondern spiegelten auch grössere Trends und zentrale Entwicklungen in der Schweizerischen und internationalen Bildungslandschaft wider, über die mittlerweile weit über die eigenen (v.a. pädagogischen) Fachgrenzen hinaus debattiert wird:

  • Wie vermitteln wir die immer wichtigeren Soft Skills?
  • Wird uns Artificial Intelligence zum besseren Karriere- und Ausbildungsplan verhelfen?
  • Brauchen wir kollaborative Lehrgangsentwicklungen?
  • Führt uns die non-verbale Kommunikation zu neuen Wissenswelten?
  • Ermöglicht die Blockchain-Technologie neue Wege der Produktion von Lehrinhalten?

Diese und viele weitere Aspekte der aktuellen Bildungsdiskussionen konnten im begrenzten Rahmen eines Workshops natürlich nur angerissen werden und so darf man gespannt sein, welche davon dann im ersten Trendbericht von TRANSIT aufgegriffen und weiter ausgeführt werden. Letzterer ist für den Sommer 2019 angekündigt und soll, so liest man auf den Seiten der SVEB, die bei der Tagung gemeinschaftlich entwickelten Szenarien zur Grundlage haben.

Einer der vielen modernen „Lernräume“ im neuen Impact Hub Zürich Kraftwerk.
Foto: Johanna Muther (Kraftwerk).

Vom Themenstrang „Lern- und Erfahrungsräume“ waren wir von Happy Students natürlich besonders fasziniert, schliesslich stellen wir als Schweizer Anbieter eines flexiblen, modularen und leistungsfähigen Learning Management Systems (LMS) solche in digitaler Form bereit. Demnächst werden wir unsere Überlegungen hierzu in einem separaten Blogartikel veröffentlichen. Dass virtuelle Lernräume die persönliche Interaktion zwischen Lernenden und Lehrenden in tatsächlichen Räumen aber nicht gänzlich ersetzen, sondern nur ergänzen können und sollen, wurde uns selbst auf der TRANSIT-Tagung wieder einmal mehr als bewusst: Zusammen mit den anderen TeilnehmerInnen sassen wir in den tollen, modern eingerichteten Schiffscontainern des zum Innovationszentrum umgebauten Kraftwerks Selnau, dachten über die Zukunft der Bildung nach, kritzelten unsere Ideen mit Filzstiften auf die bereitgestellten Flip-charts und diskutierten diese eifrig gestikulierend mit einer Tasse Kaffee in der Hand.

Text: Roger Hubmann und Alexander Blechschmidt von Happy Students.

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